OER des Monats | Künstliche Intelligenz

Im Jahr 1996 bezwang “Deep Blue” den damaligen amtierenden Schachweltmeister Gerri Kasparow.

Die Besonderheit: Deep Blue ist kein Mensch sondern ein von IBM entwickelter Schachcomputer. Je nach Stellungstyp berechnete der Computer zwischen 100 und 200 Millionen Stellungen pro Sekunde und trifft auf Grundlage dieser Informationen seine Entscheidungen. In einem Wettkampf aus sechs Partien unter Turnierbedingungen ließ der Computer den Weltmeister keine Chance. Innerhalb von 19 Zügen schlug der Computer Kasparow.

Werfen wir gemeinsam einen Blick in die Gegenwart:
Sprachassistenten lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab, Streaming-Dienste blenden uns auf unseren Interessen basierend Vorschläge ein und Tesla will uns bald autonom quer durch das Land fahren.
Was damals revolutionär war, ist heute allgegenwärtig – die künstliche Intelligenz.

Doch wie genau funktioniert das eigentlich?

In diesem Videobeitrag wird euch künstliche Intelligenz in fünf Minuten erklärt:

Auch im Kontext der Hochschullehre wird die Thematik der künstlichen Intelligenz zunehmend an Relevanz gewinnen. 

Komplexität – Reduktion: Umsetzung in die Praxis

Wie geht das zusammen? In einem Studium sollen komplexe Lerninhalte vermittelt werden, die sich auf ein breites Fundament an Kenntnissen stützen. Dabei sollen die Lernenden möglichst individuell nach den eigenen Vorkenntnissen und Lernbedürfnissen gefördert werden, um dem Anspruch des aktuellen didaktischen Modells des Konstruktivismus zu folgen.

Nun steht aber nicht jedem einzelnen Lernenden ein individueller Lernberater zur Seite, der jederzeit die richtige Lernressource zur Verfügung stellt und den Lernprozess entsprechend begleitet. Das ist mit dem Anspruch des selbstgesteuerten Lernens ja auch gar nicht der angestrebte Weg. Allerdings muss der Lernende für seinen individuellen Lernweg jederzeit die geeignete Lernressource finden und für das aktuelle Lernbedürfnis nutzen können.

Komplexe Lerninhalte können dann auch nicht beliebig reduziert werden. Sie bleiben komplex und müssen als solche verstanden werden. Auf dem Weg zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Lerninhalten und der Fähigkeit Inhalte in einem Gesamtzusammenhang zu stellen und darauf aufbauend neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen, soll das im Mediendidaktischen Konzept beschriebene Stufenmodell ein Wegweiser sein.

Der Lernende greift je nach Informationsbedarf auf Lernressourcen der unterschiedlichen Stufen zu. Die Zuordnung erfolgt nach den Taxonomiestufen zur Lernzielbeschreibung , die bei der Akkreditierung von Studiengängen der Hochschule Hannover zur Anwendung kommen. Darauf aufbauend haben wir das Modell Komplexitätsstufen von aktivierenden Lernressourcen entwickelt:

 

Stufe A: Knowledge-Snacks für das Lernziel “Kennen, Erinnern“. Der Lernende kann Begriffe und Fakten erinnern und weitergeben.

Stufe B: Lernfilme, Erklärvideos, OER, Podcast für das Lernziel “Verstehen“. Der Lernende kann Ideen und Konzepte erklären.

Stufe C: Lernressourcen der Stufen A und B mit ergänzenden Quizzes und Übungen für die Lernziele “Anwendung und Analyse“. Die Lernenden können Inhalte umsetzen, strukturieren und differenziert argumentieren.

Stufe D: Persönlicher Lernweg: Die Lernenden können Inhalte bewerten und neue Inhalte schaffen, indem sie bisherige Kenntnisse unter einem neuen Aspekt zusammenführen. Um dieses Ziel zu erreichen,  suchen sie vorab die geeigneten Lernressourcen der Stufen A bis C heraus und schaffen sich somit eine persönliche Lernumgebung. Das Lernergebnis dokumentieren sie in einem E-Portfolio, nach Möglichkeit frei zugreifbar im Sinn des Open Science.

Mit der Stufe D erreichen die Lernenden das höchste Lernziel und können komplexe Lerninhalte verarbeiten. Auf dem Weg dorthin nutzen sie unterschiedliche Lernressourcen, die sie individuell aussuchen. Hierduch reduziert sich die Komplexität auf das jeweils angemessene Niveau.

Das Projekt QpLuS IM stellt hierfür geeignete Ressourcen zusammen, die zuvor von den Lehrenden für die einzelnen Lehrinhalte erarbeitet wurden. Zahlreiche Lernressourcen verbleiben zunächst hinter der “Lernwand Moodle“, einige werden auf YouTube veröffentlicht. Verfolgen Sie unseren Blog, im Dezember planen wir Knowledge Snacks bereitzustellen.

Im folgenden Bilder-Slider finden sich via Mouseover-Text kurze Informationen zu Beispielen der einzelnen Komplexitätsstufen. Zwei der Beispiele sind auch am Ende des Beitrags verlinkt.

Links für die Beispiele der Komplexitätsstufen C und D:

Stufe C: Interaktives Video zur Funktionsweise von Suchmaschinen

Stufe D: Makerspaces: Eine Aufgabe für Öffentliche Bibliotheken?

Beitragsfoto: Photo by Markus Spiske on Unsplash

Tagebuch zur Online-Phase im Coronamodus: Woche 7 und 8

Wir sind in Woche 9 im Coronamodus angekommen. Acht Wochen Onlinelehre haben theoretische Erkenntnisse zu Fernlehre bestätigt: Strukturen, konkrete, sehr konkrete Arbeitsaufträge, Regelmäßigkeit und stabile Internetverbindungen in erster Linie für gute Tonqualität sind Hinweise zur Akzeptanz dieser Lehr- und Lernform, die wir von Studierenden erhalten. Eindrücke hierzu vermittelt der erste Teil einer Podcastreihe, in dem Studierende ganz persönliche Erfahrungen zum Studium im Coronamodus teilen.

Noch einmal deutliche konkreter erreicht der Coronamodus die Hochschule allerdings mit der Prüfungsplanung. Im Onlinestatus sind Studierende und Lehrende selbst verantwortlich in der Einhaltung der Kontaktbeschränkung und der Hygieneregeln. Für Prüfungen trägt die Hochschule einen Teil der Verantwortung. Räume müssen gut belüftet werden, der Zutritt und die Platzierung mit dem gebotenen Abstand erfolgen können. Mögliche Infektionsketten werden mit Anwesenheitslisten bei Bedarf nachvollziehbar. Die Hochschule geht mit diesen Vorgaben äußerst umsichtig um, ist aber darüber hinaus auf die Mitarbeit von Lehrenden und Studierenden angewiesen. Den gesunden Menschenverstand, Rücksichtnahme und Verantwortung kann die Hochschule für alle Beteiligten nicht übernehmen.
Vielleicht zeigt sich gerade in der Planung und Durchführung der Prüfungen die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die Umsetzung von Soft Skills wie Rücksichtnahme und Verantwortung. Interessant wird auch die Auswirkung der komplexen Prüfungsorganisation auf folgende Prüfungen sein. Wünschenswert wäre aus didaktischer Sicht eine Abkehr von Klausuren hin zu semesterbegleitenden Prüfungsformen.

 

 
 
 

 

Tagebuch zur Online-Phase im Coronamodus: Woche 4 und 5

Die Universitäten starten jetzt in das Sommersemester, an der Hochschule Hannover können wir bereits, wie an so vielen anderen Fachhochschulen auch, auf fünf Wochen Online-Lehre zurückblicken.

Nicht nur in der Presse wird über die Erfahrungen berichtet , auch im Rundfunk werden Informationen aus der Online-Lehre der Fachhochschulen im Nachrichtenblock gesendet, nachzuhören auf der NDR-Info App unter Audios vom 20.04.2020.

Es zeigt sich schon jetzt, dass sich die bisher geschilderten Erfahrungen in den Studiengängen „Informationsmanagement“ und „Informationsmanagement-berufsbegleitend“ an der Hochschule Hannover typisch sind für virtuelle Lehre, didaktisch, organisatorisch und datenschutztechnisch.

Wir wollen an der Hochschule Hannover diese Aufmerksamkeit aufnehmen und planen für den Mai eine Reihe von Podcasts, in denen Studierende und Lehrende zu Wort kommen und aus eigenen Erfahrungen berichten werden.

Unser Alltag in der Lehre hat sich jetzt schon ein wenig eingespielt, da wartet auch schon die nächste Hürde: Wie können die anstehenden Klausuren organisiert werden? Hierauf haben wir aktuell noch keine Antwort. Die Herausforderungen bleiben also durchaus bestehen.

Tagebuch zu Online-Phase im Coronamodus: Woche 3

Corona Online-Tagebuch Teil 3

Onlinelehre braucht einen Stundenplan, das ist eine wesentliche Erkenntnis aus der jetzt dritten Woche im Onlinemodus. Lehrende und Studierende schätzen die Möglichkeit vom regulären Stundenplan abzuweichen, Doppelbelegung von attraktiven Zeiten sind dabei nicht ausgeschlossen.

Onlinelehre erfordert synchrone und asynchrone Inhalt, abhängig von Lernziel und damit Thema der Lehrveranstaltung, aber auch abhängig vom Lerntypus. Synchrone Kommunikation erleichtert Absprache und ermöglicht direkte Nachfrage zu Arbeitsaufträgen.

Onlinelehre fordert mehr Koordination und Motivation. Übungsaufgaben müssen in Einzelarbeit erstellt und zur Bewertung eingereicht werden. Studierende müssen den Überblick behalten und selbstorientiert arbeiten. Dieser Kompetenzaufbau wird sich sicherlich positiv auf den weiteren Studienablauf auswirken.

Onlinelehre verlangt Geduld, mit Studierenden, mit Lehrenden, mit dem System Hochschule, mit der Festlegung von Rahmenbedingungen für die Prüfungen, dem verbleibenden Ablauf des Semesters und mit der Festlegung zum Start des folgenden Semesters.

An dieser Stelle danken wir allen Beteiligten für diese Geduld, für den Mut neue Wege zu gehen und die gemeinsame inspirierende und motivierende Arbeit in dieser komplizierten Zeit.

H5P zum Ausprobieren!

H5P ist ein Tool mit dem auf interaktive Weise digitale Lernszenarien erstellt werden können und natürlich auch interaktiv gelernt werden kann. Probieren Sie die Demo doch einfach mal aus, um zu sehen, was sich so mit H5P anstellen lässt . Weitere H5P-Demos folgen in der nächsten Zeit. Und nun viel Spaß beim ausprobieren!

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