Von der Schublade ins Web: Neue studentische Ergebnisse im WebLab veröffentlicht

BestOf SoSe21 und WiSe 21/22

Auch im Wintersemester 21/22 und im Sommersemester 21 sind in den Kursen “Content Management” und  „Entwicklung von Multimediasystemen“ im Studiengang Informationsmanagement und Informationsmanagement berufsbegleitend besonders gute Prüfungsleistungen entstanden, die wir im WebLab veröffentlicht haben.

Im Rahmen des Kurses Entwicklung von Multimediasystemen (Sommersemester 2021, Amy Linh Hoang,  Prof. Dr.-Ing. Steinberg) wurden Tutorials zu funktionalen Webanimationen mittels HTML5, CSS3 und JavaScript entwickelt:

BestOf Entwicklung von Multimediasystemen im SoSe 21

Im Rahmen des Kurses Content Management (Wintersemester 2020/21, Prof. Dr.-Ing. Steinberg) entstanden einige sehr gute Beiträge zu Themen aus dem Informationsmanagement:

BestOf Content Management im WiSe 21/22

Die Studierenden haben ihre Blogbeiträge auch mit h5p ergänzt, um sie ansprechender und interaktiver zu gestalten.


Ziel des WebLabs ist bereits seit 2017 die Bündelung, Förderung und Weiterentwicklung studentischer Ergebnisse aus und in Lehrveranstaltungen, Praktika und Abschlussarbeiten zu Webentwicklung und Medieninformatik in beiden Studiengängen.

Während der Projektlaufzeit wurde dieses Konzept weitergeführt und um ergänzende Möglichkeiten für persönliche E-Portfolios ausgebaut. Zwischenzeitlich ist mit dem WebLab ein WordPress-basiertes Best-Practice-Portfolio mit über 100 studentischen Beiträgen als Fachartikel oder Tutorials rundum die Studiengänge Informationsmanagement für selbstgesteuertes Lernen entstanden. Es werden die technischen Kompetenzen mit fachlichen Inhalten belegt aufbereitet.

Von Studierenden erstellte Artefakte wurden zunächst auf einer Testinstallation in WordPress durch Studierende als Teil ihrer Prüfungsleistung veröffentlicht.

Bei hinreichender Qualität werden die studentischen Beiträge nach tutorieller Moderation durch studentische Hilfskräfte ins WebLab überführt. (Voraussetzung für eine Veröffentlichung ist eine Benotung bis 1,7 sowie die Zustimmung zur Veröffentlichung durch die Autor*innen.)

Beitragsbild von Janina Gerten

Hybride Lehrkonzepte: Alter Wein in neuen Schläuchen?

Beitragsbild Hybride Lehrkonzepte: Alter Wein in neuen Schläuchen?

Blended Learning, flipped classroom und jetzt hybrides Lernen? Alles identisch, nur ein neuer Begriff für Lehre synchron vor Ort oder virtuell und Aufgabenbearbeitung in der asynchronen Phase?  Ganz so einfach stellt es sich in der Praxis, aber auch in der Theorie, nicht dar.

Hybride Lernformate sollen „das Beste aus den Welten Präsenz und Online” vereinen. Doch was ist das Beste aus der jeweiligen Welt? Und wie wird man den vielfältigen Bedürfnissen der Studierenden dabei gerecht? Die Komplexität zeigt sich in zahlreichen Einträge von hochschuldidaktisch Verantwortlichen.
Und gleich vorweg. Die Hochschuldidaktikerin Ulrike Hanke warnt deutlich vor hybriden Lernformaten, die Ihrer Meinung nach keinem der Beteiligten gerecht werden kann.
Ein Erfahrungsaustausch im Hochschulverband Informationswissenschaften lässt sich ganz nüchtern subsummieren: hybride Lehrformate funktionieren tatsächlich nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten.

Das beste aus der asynchronen Welt ist ganz sicher die reine Informationsübermittlung über Lernvideos, Skripte und weitere denkbare Materialien. Studierende wählen Zeit und Ort der Informationsaufnahme selbstgesteuert und bereiten sich dann auf eine synchrone Veranstaltung vor.
Wird die Informationsübermittlung vor Ort, synchron, angeboten, spricht sicher nichts gegen eine Teilnahme einzelner Studierender online. Die Rollenverteilung ist geklärt, die Teilnehmenden vor Ort haben Vorrang in das Interkation (s. Szenario A). Kommunikation mit- und untereinander spielt didaktisch eine untergeordnete Rolle. Diese Form bietet sich dann eher auch für Großgruppen an.
Sobald Interaktion einen höheren Stellenwert einnehmen soll, wird es allerdings problematisch. Die Herausforderungen betreffen Technik und Didaktik (s. Szenario B ). Technisch muss der Präsenzraum, ergänzend zu der üblichen Ausstattung (Rechner und Beamer) Saalmikrofone, Saallautsprecher integrieren, eine zusätzliche Kamera muss einen größeren Bewegungsradius für den Dozierenden ermöglichen, gleichzeitig muss die Tonübertragung des Dozierenden auch vom Dozent*innenenrechner entfernt gewährleistet sein.
Reines Streaming über eine begleitende Videokonferenz erfüllt diese Anforderungen nicht („hybrid für Arme“). Die Kommunikationsformen und Interaktionszeiten, aber auch datenschutzrechtliche Aspekte müssen vorab geklärt und transparent dargestellt werden. Eine Assistenz im Raum ist hierbei sicherlich hilfreich. Eine Chancengleichheit zwischen Teilnehmenden vor Ort und virtuell Teilnehmenden lässt sich vermutlich nicht herstellen. Didaktisch sind bisher keine übertragbaren Szenarien dokumentiert.
Zusammenarbeit virtuell ist sicherlich auch ein taugliches Lernformat aus der virtuellen Welt. Für die gemeinsame Bearbeitung eines digitalen Dokuments wirkt die Anwesenheit in einem gemeinsamen Raum sogar hinderlich. Hier scheint aber ein synchrones Format, virtuell in einer Videokonferenz für den Austausch auch im Audioformat geeignet.
Das Beste aus der reinen Präsenzwelt besteht ganz sicher aus einer hohen Integration der Teilnehmenden und Kommunikationsmöglichkeiten zum Thema im Plenum, aber auch auf dem „kurzen Weg“, im unmoderierten Partner*innengespräch.

Formen der hybriden Lehre
Abbildung: Formen der hybriden Lehre

Was heißt das jetzt für die Lehre in der „Nachcoronazeit“? Die reine Informationsübertragung hat sich asynchron in Lernfilmen bewährt und kann fortgeführt werden. Interaktive Lernformate mit hohem Kommunikationsanteil finden besser in reiner Präsenz synchron statt. Hierzu zählen Übungen, Laboratorien usw..
In Einzelfällen (Krankheit, internationale Gäste, Gastvorträge) unterstützt die Technik hybride Formate, dann aber eher für Kleingruppen bis zu 25 Teilnehmenden insgesamt (vor Ort und virtuell). Die Erarbeitung gemeinsamer Dokumente wiederum erfordert keine gemeinsame Präsenz vor Ort.
Hybride Lernangebote werden in der beruflichen Weiterbildung zukünftig selbstverständlich sein.
Die Arbeitswelt von heute ist, getrieben durch die Coronapandemie, bereits hybrid in der Kommunikation. Studierende sollen und müssen sich auf diese Arbeitsform vorbereiten, für sich Vor- und Nachteile bewerten und die eigenen Kompetenzen für diese Kommunikations- und Arbeitsform aufbauen.
Für die Lehre müssen die zuständigen Personen darauf reagieren und entsprechende Lernangebote (weiter-)entwickeln.

Zum Abschluss: In der „Nachcoronazeit“ wird keine Lehre wie zuvor mehr sein. Lehre wird aber auch nicht mit den bisherigen Formaten des Blended Learnings oder des flipped classroom ausschließlich zu beschreiben sein. Die neue Lernform ist damit kein „alter Wein in neuen Schläuchen“. Weitere Technik aber ganz besonders auch weiterentwickelte Didaktik müssen Studierende auf die Arbeitswelt von heute und morgen vorbereiten.


Wenn Ihr weiteres Interesse an dem Thema Digitales Lernen oder an (Medien-)Didaktik habt, schaut euch gerne weitere Beiträge von uns an.

h5p für interaktive Lernressourcen: Ergebnisse eines Studierendenprojekts

Beitragsbild

Digitale Lernressourcen entstanden in den vergangenen drei Semestern unter Coronabedingungen in großem Umfang. Erst die Anreicherung dieser Ressourcen mit interaktiven Elementen ermöglicht allerdings vertiefendes Verstehen, Anwendung und Analyse nach dem Modell der Komplexitätsstufen von aktivierenden Lernressourcen. Studierende im Studiengang Informationsmanagement – berufsbegleitend widmeten sich in einem Studierendenprojekt unter Anleitung von Monika Steinberg dieser Aufgabe. Im Ergebnis entstand eine Liste von möglichen h5p-Elementen und deren Anwendung sowie ein bunter Mix an Beispielen für deren Einsatz:

H5P Logo
Quelle: wikipedia (2021)

Bei h5p handelt es sich um eine Software, speziell zum Erstellen von interaktiven Webinhalten. Dabei bietet h5p eine große Auswahl an möglichen Anwendungen und Content Types. Diese Ergebnisse werden jetzt in der Lehre getestet. Auch andere Lernressourcen können mit den Hinweisen aus dieser Projektgruppe interaktiv gestaltet werden. Wir freuen uns über Feedback und weitere Ideen zum Einsatz interaktiver Lernressourcen.

Für den Kurs Content Management in den Studiengängen Informationsmanagement und Informationsmanagement berufsbegleitend haben wir zwischenzeitlich Screencast-Videos mit Interaktivität über h5p ergänzt. Einzelheiten dazu unter Mehr Interaktivität im Kurs Content Management über h5p.


Wenn Ihr weiteres Interesse an dem Thema h5p und digitale Lerneinheiten habt, schaut euch unseren Beitrag vom März 2020 an.